Rohstoffe sind die Basis, ohne die es nichts von dem gäbe, was für uns heute so selbstverständlich und alltäglich ist. Ohne Rohstoffe keine Infrastruktur, keine Mobilität, keine Informations- und Kommunikationstechnologie, keine Konsumgüter und keine Medizintechnik Eine sichere Rohstoffversorgung Deutschlands und Europas zu wettbewerbsfähigen Bedingungen ist unverzichtbar für Wertschöpfung, Wachstum und Wohlstand – heute und in Zukunft.
Metallische Rohstoffe sind die Voraussetzung für den Erhalt ganzer Wertschöpfungsketten und damit für den Industriestandort Deutschland von zentraler Bedeutung. Metallische Rohstoffe sind darüber hinaus für die Entwicklung von Zukunftstechnologien zur Lösung der globalen Herausforderungen sowie der Sicherung einer nachhaltigen globalen Entwicklung entscheidend.
Beispiel Elektromobilität: Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, Deutschland zum „Leitmarkt für Elektromobilität“ zu entwickeln. Zur Erreichung dieses Zieles brauchen wir Metalle – und zwar trotz aller Effizienzerfolge nicht weniger, sondern mehr als bisher. Bereits heute sind in einem durchschnittlichen Auto neben Stahl rund 150 Kilogramm Aluminium, 25 kg Kupfer, 10 kg Zink und viele weitere Metalle verbaut. Ein Elektrofahrzeug benötigt darüber hinaus Metalle für den Elektromotor und den Energiespeicher – etwa eine Lithium-Ionen Batterie. Allein durch den Elektromotor steigt beispielsweise der Kupferanteil im Fahrzeug von 25 auf 65 Kilogramm. Für eine 20 KWh Lithium-Ionen-Batterie sind nach heutigem Stand der Technik nochmals bis zu 100 kg Aluminium, 80 kg Kupfer, 60 kg Stahl und 20 kg Nickel erforderlich – sowie Lithium, Kobalt und weitere Seltenmetalle. Pro Fahrzeug.
Dies zeigt deutlich: Ohne Metalle – und vor allem gerade auch ohne die in Deutschland zu höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards tätigen innovativen Metall-Recycler ist eine nachhaltige, Ressourcen schonende Entwicklung nicht möglich. Die Metallindustrie ist Problemlöser für alle diesen Herausforderungen. Bereits heute stammen zwischen 40% und 60% des Outputs der europäischen NE-Metallindustrie aus Sekundärrohstoffen. Die Recyclingeffizienz des Sektors liegt derzeit – je nach Metall – bereits zwischen 60% und 90%. Darüber hinaus steigt der Recycling-Anteil an der NE-Metallproduktion seit Jahren an und liegt 2009 im Durchschnitt über 60%.
Beispiel Mobiltelefon: Aktuell gibt es in Deutschland rund 110 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Der Trend zum Zweit- und Dritt-Handy ist längst Realität. Mittlerweile wurden weltweit über eine Milliarde Mobiltelefone verkauft. In Afrika sind sie inzwischen zum Turbomotor der wirtschaftlichen Entwicklung geworden. So haben in Kenia die Mobiltarife die Funktion des Brotpreises übernommen. Zehn Prozent mehr Handys, so eine Untersuchung der London Business School, steigern das Wachstum in Entwicklungsländern um 0,6 Prozent.
All dies wird ermöglicht durch Rohstoffe – und diese sind knapp. Auch wenn in jedem Handy nur minimale Mengen Metalle enthalten sind, führen die hohen Absatzzahlen zu erheblichen Gesamtmengen. Addiert man alleine den jährlichen Metallbedarf für Handys sowie die jährlich verkauften 225 Millionen PC und Laptops, so beanspruchen diese neben Kupfer, Aluminium und Nickel rund 2,5 Prozent der Weltproduktion an Silber, 3 Prozent Gold und 12 Prozent Palladium. Das für die Akkus benötigte Kobalt fließt mit jährlich 58.000 Tonnen in diese Verwendungen – dies sind 15 Prozent der Weltproduktion – und steht damit nicht mehr für andere Anwendungen der Hoch- und Spitzentechnologie, wie etwa medizinische Hüftimplantate, Keramik, Elektromotoren oder Lithium-Ionen-Akkumulatoren in Elektrofahrzeugen, zur Verfügung.